Gigaset

Gigaset stellt Insolvenzantrag

Gigaset hat gestern den Antrag für ein Insolvenzverfahren in Eigenregie gestellt. Die Geschäfte sollen weitergeführt werden.

Gigaset ist aktuell Zahlungsunfähig. Daher wurde ein Antrag auf Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens für die Gigaset AG sowie ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für deren mittelbare Tochtergesellschaft Gigaset Communications GmbH beim zuständigen Amtsgericht Münster gestellt.

Der europäische Marktführer für DECT-Schnurlostelefone befindet sich mit seinen 850 Mitarbeitern in Schwierigkeiten. Das Seit über 170 Jahre bestehende Unternehmen berichtet, dass ein unerwarteter und erheblicher Umsatzrückgang im 2. Halbjahr 2023 und eine deutlich unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung bei einer anhaltend und sich weiter zuspitzenden schwachen Nachfrage nach Gigaset Produkten sowie eine allgemeinen Kauf- und Konsumzurückhaltung in Deutschland und Europa mit entsprechenden Auswirkungen auf die Unternehmensliquidität gehabt hätte.

Die Gespräche mit Kapitalgebern sei derzeit nicht ausreichend konkret, sodass ein Insolvenzverfahren unumgänglich wäre.

„Gigaset ist es während der letzten Jahre nicht gelungen, den Rückgang im Kerngeschäft mit DECT-Schnurlostelefonen durch die richtigen Weichenstellungen in den neuen Geschäftsbereichen zu kompensieren. Diese ungesunde und einseitige Geschäftsausrichtung und der nunmehr eingetretene unerwartete und erhebliche Umsatzrückgang im 2. Halbjahr 2023 haben zur aktuellen Lage geführt.“

Dr. Magnus Ekerot, CEO und Vorstandsvorsitzender der Gigaset AG

Gigaset: Alles auf dem Prüfstand

Die Geschäfte werden weiterhin unverändert fortgeführt. Dennoch werde man jeden Geschäftsbereich intensiv prüfen. Löhne und Gehälter werden bis Ende November 2023 durch die Bundesagentur für Arbeit getragen.

Die Insolvenzantragsstellung eröffnet Gigaset die Möglichkeit einer grundlegenden Restrukturierung. „Dieser nun notwendige Schritt ermöglicht uns das Unternehmen von Grund auf neu zu strukturieren und auf eine solide wirtschaftliche Basis zu stellen“, bekräftigt Dr. Ekerot.  

Gemeinsam mit Dr. Ekerot wird der einzusetzende Sachwalter unter Einbindung des Gläubigerausschusses die weiteren Maßnahmen zur Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs umsetzen. Der Fokus der nächsten Wochen liegt auf der Umsetzung des Restrukturierungskonzeptes.

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