Gigaset steht für hochwertige Festnetztelefone – nicht umsonst ist man europäischer Marktführer in diesem Segment. Seit Jahren produziert das Unternehmen Smartphones. Die letzten Modelle, das GX4 und das GX6 (Testvideos auf meinem Youtube-Kanal) waren durchaus überzeugende Modelle. Auch im Bereich Smart-Home war das Unternehmen lange Jahre aktiv und galt insbesondere im professionellen Sektor als Pionier für Alarmsysteme. Was heute als Standard gilt, z.B. Wassermelder, vernetzte Rauchmelder, Anbindung an Sicherheitsfirmen und vieles mehr gab es bei Gigaset bereits vor zehn Jahren – leider mit einem rüden Ende, in dem durch den Verkauf des Unternehmens binnen weniger Tage das gesamte Smart-Home-Netzwerk stillgelegt wurde und tausende Kunden auf „Elektroschrott“ sitzen blieben.
Mittlerweile ist Gigaset ein neues Unternehmen und wurde von V-Tech, einem Computerunternehmen aus Hongkong übernommen. V-Tech ist insbesondere durch seine Lerncomputer für Kinder bekannt.
Mit dem Milliarden-Konzern und der Kompetenz von 30.000 Mitarbeitern im Rücken möchte Gigaset wieder in ruhige Fahrwasser kommen.
Ich hatte die Möglichkeit mit dem Senior Vice President Marketing, Jörg Brühl, von Gigaset ein Interview führen zu können und ihm auch kritische Fragen zu stellen. Im Interview sprechen wir über die Folgen der Übernahme, die Zukunft des Unternehmens, der Unternehmensbereiche, die Gigaset zukünftig abdecken wird sowie das unschöne Ende der Smart-Home-Sparte.
Im Interview: Jörg Brühl, Senior Vice President Marketing von Gigaset
Technikzentrale24.de: Hallo Herr Brühl, danke für die Möglichkeit, dieses Interview zu führen. Bitte stellen Sie sich meinen Leserinnen und Lesern kurz vor und wie Sie Ihren Aufgabenbereich bei Gigaset definieren.
Jörg Brühl: Ich bin als Senior Vice President Marketing für unsere globalen Marketingaktivitäten und die Kommunikation zuständig. Außerdem verantworte ich unsere eigenen Webshops, die wir in 8 Ländern betreiben.
Technikzentrale24.de: Seit wann sind Sie in dieser Position tätig und wie interpretieren Sie Ihre Rolle? Was möchten Sie im Vergleich zu ihrem Vorgänger ändern?
Jörg Brühl: Ich bin bereits seit 2019 bei Gigaset. Zusätzlich zum Marketing habe ich Anfang dieses Jahres auch die Kommunikation übernommen. Dabei ist mir eine möglichst offene und transparente Kommunikation wichtig, gerade in Krisenzeiten.
Sprechen wir über das Unternehmen und den Standort Bocholt.
Technikzentrale24.de: Was hat sich am Standort durch die Übernahme von V-Tech geändert?
Jörg Brühl: Zum Ende der Insolvenzphase gab es schmerzhafte personelle Einschnitte, strategische Entscheidungen lagen insolvenzbedingt auf Eis. Nach der Übernahme durch die VTech Holdings Ltd. musste daher natürlich vieles neu organisiert und aufgebaut werden, weshalb unser Betrieb zunächst nur eingeschränkt funktionierte. Inzwischen laufen Produktion, Logistik und Verwaltung in Bocholt aber wieder voll nach Plan.
Am Standort München mit dem Schwerpunkt Marketing und Vertrieb haben wir nach der Reorganisation ein neues Büro bezogen. Auch hier geht es mit voller Kraft weiter.
Technikzentrale24.de: Wieviele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jetzt noch in Bocholt? Erwarten Sie wieder einen Zuwachs an Mitarbeitern?
Jörg Brühl: Seit der Übernahme firmiert Gigaset unter der Gigaset Technologies GmbH als neue Gesellschaft mit rund 500 Mitarbeitern, davon rund 410 in Bocholt. Perspektivisch will Gigaset natürlich wieder wachsen – auch in Punkto Mitarbeiter.
Technikzentrale24.de: Wieviele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten im Zuge der Übernahme das Unternehmen Gigaset in Deutschland verlassen?
Jörg Brühl: Vor der Übernahme durch VTech musste die insolvente Gigaset Communications rund ein Drittel der Belegschaft abbauen. Das war ein sehr schmerzhafter Schritt für uns alle. Im Rahmen der Möglichkeiten während einer Insolvenz wurde gemeinsam mit dem Betriebsrat und dem Gläubigerausschuss eine gute Lösung gefunden und eine Transfergesellschaft gegründet. Die verbleibenden Mitarbeiter sind bei der Übernahme in die neue Gesellschaft Gigaset Technologies übergegangen.
Technikzentrale24.de: Welche Endgeräte werden aktuell noch in Bocholt produziert – und wie entwickelt sich die Produktpalette mit Blick auf die nächsten beiden Jahren?
Jörg Brühl: Fast alle unsere Produkte werden in Bocholt hergestellt. Made in Germany ist neben anderen Attributen wie Qualität oder Nachhaltigkeit ein wichtiger Grundpfeiler unserer Produktpalette. Dies gilt insbesondere für den Premiumbereich, auf den wir uns konzentrieren. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeitet mittlerweile eng mit den Kollegen der globalen VTech Teams zusammen. Dort, wo es Sinn ergibt, werden wir unser Portfolio zukünftig auch mit Produkten aus der VTech Familie ergänzen.
Technikzentrale24.de: Wird V-Tech ebenfalls Produkte in Bocholt für seine Eigenmarke produzieren lassen?
Jörg Brühl: Das ist denkbar und aktuell wird dies Technisch und Kapazitiv geprüft. Konkrete Entscheidungen hierzu gibt es dafür aktuell noch nicht.
Wo wir bei der Produktpalette wären.
Technikzentrale24.de: Wie kam Gigaset auf die Idee, Babyphones als lukratives Marktsegment zu sehen und dies als eigene Lösung anbieten zu wollen?
Jörg Brühl: Das ist ein spannender Markt, in dem VTech mit anderen seiner Marken in einigen Ländern schon sehr erfolgreich ist. Diese Erfahrung wollen wir natürlich nutzen. Für die Käufer von Babyphones sind Sicherheit, Qualität und Vertrauen sehr wichtige Aspekte. Diese passen wiederum gut zu den Attributen von Gigaset. Technologisch passt diese Kategorie ohnehin gut zu uns.
Technikzentrale24.de: Was kann man in diesem Bereich erwarten? Welches Alleinstellungsmerkmal sehen Sie für diese Geräte im Vergleich zum Markt?
Jörg Brühl: Wir sind die Experten für sichere und stabile Kommunikation. Hier liegt auch der Fokus bei den Babyphones. Mit unseren neuen „Gigasafe“ Produkten setzen wir auf eine besonders stabile und sichere Verbindung zwischen Kind- und Elterneinheit verbunden mit bester Bild- und Tonqualität. Auch im Babyphone-Markt werden wir das Premium Segment adressieren. Dies tun wir wie man das von Gigaset gewohnt ist: mit hochwertigen, langlebigen Produkten, cleveren Features und einer einfachen Benutzerführung.
Sprechen wir bitte auch über ein unliebsames Thema: Die Abwicklung des Smart-Home-Geschäftes.
(Hinweis: Dieser Absatz wurde versehentlich Gigaset zugeordnet): Technikzentrale24.de: Gigaset hat hier viel Kredit verspielt – unabhängig von der Frage der „Verantwortlichkeit“. Die Produkte der Marke wurden bis zum Schluss verkauft und dann binnen weniger Tage eingestellt. Dies mag rechtlich in Ordnung sein, für Kunden war es ein Schlag ins Gesicht.
Technikzentrale24.de: Was möchten Sie den ehemaligen Kunden sagen, die nun teuren Elektroschrott zu Hause liegen haben auf denen immer noch „Gigaset“ steht?
Jörg Brühl: Wir haben hart daran gearbeitet, die Abschaltung von Smart Home zu vermeiden. Aber leider kann man sich als insolventes Unternehmen nicht aussuchen, welche Services weitergeführt werden und welche nicht. VTech hat die Smart Home Sparte nicht übernommen, sie hat also mit der neuen Gigaset Technologies nichts zu tun. Trotz intensiver Bemühungen und der Unterstützung einer renommierten M&A Beratung konnte seitens der „alten“ Gigaset kein Käufer für die Smart Home Sparte gefunden werden, was sicher auch am Markt liegt, der sich seit Jahren eher enttäuschend entwickelt hat. Daher blieb der insolventen Gesellschaft nichts anderes übrig als die Abschaltung. Nichtsdestotrotz bedauern wir natürlich die Unannehmlichkeiten für Gigaset Kunden.
Technikzentrale24.de: Selbst Heute werden durch Händler z.B. bei Amazon immer noch durch Händler, sogar per „Prime“ Gigaset Elements Smart-Home-Produkte verkauft. Weshalb sind diese immer noch nicht vom Markt verschwunden und können weiterhin verkauft werden (siehe Screenshot am Ende). Hat Gigaset hier keinen Einfluss bei Amazon um Kunden zu schützen?
Jörg Brühl: Zunächst muss ich noch einmal klarstellen, dass die neue Gigaset Technologies GmbH nichts mit dem Smart Home Geschäft zu tun hat und darauf auch keinen Einfluss nehmen kann. Dieses Geschäft ist in der insolventen Gigaset Communications (heute: GST Bocholt) verblieben. Diese hat den Handel selbstverständlich rechtzeitig über die Abschaltung informiert. Einem unabhängigen Händler kann man den Verkauf allerdings nicht verbieten.
Technikzentrale24.de: Wird Gigaset im Bereich „Smart Home“ wieder angreifen? Bleibt man Auftragsfertiger z.B. für AVM Smart-Home-Produkte?
Jörg Brühl: Die Gigaset Technologies hat keine Smart Home Sparte und plant auch in absehbarer Zukunft keine entsprechenden Produkte.
Lassen Sie uns über ein schöneres Thema sprechen: Smartphones.
Technikzentrale24.de: Bleibt Gigaset dem Smartphone-Geschäft treu und wird weiterhin Smartphones produzieren?
Jörg Brühl: Klares ja! Unsere neuen Eigentümer glauben an unsere Positionierung im Markt. Derzeit wird die aktuelle Produktpalette weiter produziert und vertrieben.
Technikzentrale24.de: Welches Preissegment werden diese Geräte besetzen?
Jörg Brühl: Wir sind im mittleren und unteren Preissegment angesiedelt und legen den Fokus auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine faire, lokale Produktion.
Technikzentrale24.de: Ab wann kann man als Gigaset-Fan mit neuen Smartphones rechnen?
Jörg Brühl: Wir arbeiten derzeit an neuen Geräten und rechnen mit einem ersten Launch im Q2 nächsten Jahres.
Technikzentrale24.de: Wird man seine Kommunikations- und Veröffentlichungsstrategie verändern, die in der Vergangenheit auf „it´s done, when it´s done“ beruhte und man weder der Presse, noch den Influencern vorab brauchbare Infos geben wollte, damit diese der Community „Lust“ auf die Produkte machen können.
Jörg Brühl: In den letzten Wochen haben wir die Presse über unseren Einstieg in den Babyphone Markt mit 4 neuen Produkten sowie die Einführung von 3 neuen IP Desk Telefonen im Professional Segment informiert. Beide Produktlinien kommen erst Anfang des nächsten Jahres auf den Markt. Wir sind daher davon überzeugt, dass wir die Öffentlichkeit rechtzeitig und transparent informieren.
Technikzentrale24.de: Würde in diesem Zusammenhang nicht sinnvoll sein, wenn man wüsste, dass Gigaset z.B. im „Monat X“ regelmäßig sein neues Lineup vorstellt, wie es die Großen Hersteller auch machen? Wenn nein, warum nicht?
Jörg Brühl: Durch die Herausforderungen beim Übergang von der alten Gigaset und dem Aufbau der neuen Firma hat es auch bei der Produktentwicklung einige Verzögerungen gegeben. Daher werden wir neue Produkte Step-by-Step einführen. Die beiden ersten Neuheiten für das kommende Jahr sind bereits angekündigt.
Technikzentrale24.de: Gibt es noch etwas, was Sie in Bezug auf die neue Smartphone-Generation „Spoilern“ möchten?
Jörg Brühl: Dafür ist es aktuell noch zu früh.
Lassen Sie uns auch noch einen kurzen Blick auf das Festnetz-Geschäft werfen.
(Hinweis: Dieser Absatz wurde versehentlich Gigaset zugeordnet): Technikzentrale24.de: Der Festnetz-Markt entwickelt sich rasant und der Bedarf an klassischen Festnetztelefonen scheint zurückzugehen. Gigaset verfügt hier über ein riesiges Line-Up:
Technikzentrale24.de: Wie wird sich das Produktportfolio an Gigaset-Festnetzgeräten verändern?
Jörg Brühl: Wir werden weiterhin ein sehr breites Portfolio anbieten, von günstigen Einstiegsgeräten, über elegante Designtelefone bis hin zu speziellen Geräten wie zum Beispiel Seniorentelefone mit Hörgeräteanbindung. Dieses Portfolio wird regelmäßig aktualisiert.
Technikzentrale24.de: Was ist der aktuelle Trend im Bereich Festnetztelefonie und wie geht diesen Gigaset an?
Jörg Brühl: Technologisch gibt es bei der Festnetztelefonie im Consumer Markt keine große Entwicklung aktuell. Unsere Innovationskraft fließt hauptsächlich in die professionelle Telefonie. Hier sehen wir beispielsweise die Integration von Microsoft Teams in DECT-Lösungen oder die Cloud-gestützten Alarm-, Messaging- und Location-Dienste, die wir in der jüngeren Vergangenheit eingeführt haben als sehr erfolgreiche Innovationen.
Lassen Sie uns abschließend noch einen Blick auf die nahe Zukunft werfen.
Technikzentrale24.de: Wie sieht es aktuell im Unternehmen aus? Ist die Corona-Pandemie und die Folgen der Übernahme überwunden? Wie steht das Unternehmen wirtschaftlich dar?
Jörg Brühl: Die Corona Pandemie hat die Gigaset Communications wie viele andere Unternehmen auch signifikant getroffen und ihre Spätfolgen waren sicherlich auch ein Grund für die Insolvenz. Wir sind nun ein neues Unternehmen mit einem globalen, börsennotierten Konzern als Mutterunternehmen.
Technikzentrale24.de: Wird man bei der Produktion zukünftig noch mehr auf „Made in Germany“ setzen?
Jörg Brühl: Made in Germany bleibt ein wichtiger Grundpfeiler von Gigaset und für die VTech Gruppe ist der Produktionsstandort in Bocholt eine wichtige Ergänzung in der weltweiten Aufstellung der Produktion. Es wird aber, wie bereits erwähnt, auch Produkte aus der VTech Familie geben, die unser Portfolio sinnvoll ergänzen.
Technikzentrale24.de: Auf welche Geschäftsbereiche wird man seinen größten Fokus legen?
Jörg Brühl: Wir sind in vielen Ländern Marktführer bei den DECT Telefonen und werden es auch bleiben. Daher hat dieses Thema für uns natürlich einen großen Stellenwert. Unser größter Wachstumsmarkt ist die professionelle Telefonie. Hier liegt auch ein Schwerpunkt in unserer Forschung und Entwicklung.
Kritik am Verhalten bleibt – neuer Fauxpas ist ärgerlich
Gigaset musste viel Kritik einstecken. Im Bereich des Smart-Home-Systems war die Kritik aus meiner Sicht weiterhin gerechtfertigt, da man trotz Insolvenzverfahren weiter Produkte verkaufte. Die Kunden, die dem Unternehmen und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in der schwierigen Phase treu zur Seite standen wurden mit Füßen getreten.
Smartphone-Kunden hingegen erhalten weiterhin wie gewohnt Software-Updates. Ärgerlich ist, dass Gigaset zwischen April und Juli 2024 entschieden hat, Android 14 nicht mehr auf seinen Modellen GX4, GX4 Pro, GX6 und GX6 Pro auszurollen. Mit diesem Versprechen hat man seine Smartphones verkauft und auch vorher im Online-Shop sowie im Service-Portal dokumentiert. Screenshots aus dem Web-Archive belegen, dass die Android 14-Hinweise stillschweigend und ohne offizielle Information entfernt wurden.
Beschreibung im Gigaset-Service-Portal am 18.04.24 und 20.07.24
Dies ist besonders ärgerlich, da man an dieser Stelle gleich den ersten Fauxpas als „neue“ Firma leistet, in dem man alte Zusicherungen gleich einmal kommentarlos stutzt.
An den Sicherheitsupdates ändert sich glücklicherweise nichts, diese bleiben wie zugesichert bis zum Jahr 2027 bestehen. Außerdem werden aktuell die Sicherheitsupdates zuverlässig verteilt. Dies muss auch positiv erwähnt werden.
Selbstverständlich habe ich Herrn Brühl auf die „zauberhafte Verschwinden“ angesprochen. Jörg Brühl antwortere wie folgt:
„Die Phase der Insolvenz und der Übergang in eine neue Gesellschaft haben, wie bereits erwähnt, zu einigen Herausforderungen geführt. Im Bereich Smartphones hatte das zur Folge, dass der Lieferantenvertrag für Android 14 nicht in die neue Gigaset Technologies überführt werden konnte. Höchst vorsorglich haben wir daraufhin das Feature „Upgrade auf Android 14“ aus der Featureliste der Geräte entfernt, um neuen Käufern nichts zu versprechen, was wir möglicherweise nicht einhalten können. Mittlerweile haben wir aber eine neue Lösung für das Upgrade von GX4 PRO und GX6 PRO gefunden und arbeiten derzeit noch an der Terminplanung. Sobald es einen Termin für den Rollout von Android 14 gibt, werden wir unsere Kunden darüber informieren.“
Kunden müssen zurückgewonnen werden – durch zuverlässige, herausragende Leistungen
Gigaset produziert auch zukünftig weiter am Standort Bocholt und sichert in Deutschland Arbeitsplätze. Dies ist positiv. Die Ankündigung, wieder Smartphones zu produzieren erfreut mich. Ich hoffe, man findet einen Weg entsprechend hochwertige Hardware zu verbauen und auf den guten Ansätzen des GX6 aufzubauen.
Für mich persönlich sind die wichtigstens Punkte: Schneller, großer interner Speicher (mindestens 256GB), Speicherkarten-Slot, Wechselakku, eine hochwertige Kamera, Anschlussmöglichkeit für externe Mikrofone (per USB-C), eine Displaygröße zwischen 6,1 und 6,4 Zoll, Mindestens 8GB Ram sowie ein SOC, der genügend Leistung auch für etwas größere Anforderungen bietet, aber nicht als „Gaming-SOC“ gelten muss.
Außerdem muss ein aktuelles Betriebssystem – wenn die Geräte 2025 erscheinen also Android 15 installiert haben und mindestens quartalsweise Sicherheitsupdates über wenigstens 3-4 Jahre bieten. Dann darf solch ein Gerät auch 650 Euro kosten.
Außerdem sollte Gigaset daran arbeiten, eine Smartphone-Community aufzubauen. Dies bedeutet, dass man weiß, wann die Geräte auf den Markt kommen, genau wie es bei Samsung, Apple und Google auch der Fall ist. Der Monat muss immer bekannt und gleich sein. Und vorab müssen hier und da ein paar Informationen geleakt werden – bewusst geleakt, um Appetit auf die Geräte zu entfachen.
Und was darf Gigaset meiner Meinung nach nicht mehr machen? Seine Kunden enttäuschen. Stillschweigend Leistungen reduzieren ohne diese zu kommunizeren, ist für mich ein Unding.
Weshalb direkt beim Neustart noch einmal solch einen Fauxpas landet, ist nur schwer zu erklären.
Dennoch sehe ich grundsätzlich für Gigaset gute Chancen, wieder Marktanteile zu gewinnen, denn schlecht waren die letzten Smartphones nicht. Über die Festnetzqualität gibt es eh keine Zweifel. Bleibt das Unternehmen also auf dem richtigen Weg und schafft es, Vertrauen zurückzugewinnen und eine Community aufzubauen, kann man hier in den nächsten Jahren mit einem guten Fortschritt rechnen.
Ich bin gespannt und werde das Unternehmen begleiten. Seid gespannt – und abonniert, um nichts zu verpassen, gerne meinen Youtube-Kanal!
Hinweis, 12. November 2024: Korrektur
In der ersten Fassung des Interviews haben wir versehentlich Einleitungssätze, um dem Leser weitere Hintergründe zu liefern, Herrn Brühl zugeordnet. Wir haben diese zwei Stellen korrigiert und mit einem separaten Hinweis versehen. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.