Testbericht: Shark IZ201 EUT

Testbericht: Shark IZ201 EUT – Viel Sauger mit einigen Schwächen

Wer bei Akku-Staubsauger nur an Dyson denkt, wird eines besseren belehrt. Unser Testbericht vom Shark IZ201 EUT zeigt, dass ein ordentlicher Akkusauger nicht siebenhundert Euro kosten muss.

Shark versucht seit einigen Jahren, den deutschen Staubsaugermarkt zu revolutionieren. Zu Zeiten, in denen der niederländische Saug-Spezialist Dyson Preise jenseits der 700 Euro aufruft, erscheinen die Angebote von Shark, die deutlich unter 400 Euro liegen, hochattraktiv.

Doch wer steckt eigentlich hinter dem Unternehmen Shark und was können die Geräte? Wir haben es herausgefunden.

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Hinter Shark steckt das Unternehmen JS Global, der drittgrößte Hersteller von Haushaltsgeräten weltweit. In den USA gilt Shark als Marktführer im Bereich der Akku-Staubsauger und möchte nun auch den europäischen und insbesondere deutschen Markt aufmischen.

Hier greift das Unternehmen in alle Technikkisten, die sie finden konnten: Flexrohr-Technologie, mit der man einfach unter Schränken, Tischen oder Heizkörper saugen kann, Anti-Hair-Wrap-Technologie, durch die nur wenige längere Haare in den Bürsteln verheddern sollen bis hin zur DuoClean Bodendüse, die Teppische und Hartböden gleichzeitig reinigt.

Hinzu kommt eine verlängerte Herstellergarantie von bis zu fünf Jahren, sofern man sich auf der Internetseite des Herstellers registriert. Einzig die Akkus bleiben bei zwei Jahren.

Testbericht Shark IZ201 EUT – Der Lieferumfang

Der IZ201 EUT kommt mit einer ordentlichen Ausstattung zum Käufer. Neben dem Hauptgerät samt der drei Filter und der motorisierten Tierhaar-Bodendüse für Teppische und Hartböden erhält der Kunde eine Fugendüse, eine Staubbürste, eine motorisierte Polsterbürste, die ebenfalls mit der Anti-Hair-Wrap-Technologie ausgestattet ist, sowie ein Akku, das Ladekabel, eine Kurzanleitung sowie die normale Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen.

Eine Besonderheit bietet Shark in seinem deutschen Online-Shop: Es gibt zahlreiche Ersatzteile für den Staubsauger zu kaufen. Neben Zusatzteilen wie einer Doppel-Ladestation, einem Autoreinigungskit oder einer Anti-Allergen Staubbürste kann der Kunde auch die Bodendüse, das Flex-Rohr, Akkus, Filter, Motorblöcke, Filter, Staubbehälter und die weiche Bürstenrolle zu meist fairen Preisen nachkaufen, sodass im Falle eines Defekts auch auf einen Ersatzteil-Pool zurückgegriffen werden kann.

Der Praxistest

Ich habe den IZ201 EUT am 23. September selbst gekauft und nutze ihn seitdem täglich. Ersetzt hat „der Shark“ gleich zwei Sauger: Einen Dyson Schlitten-Sauger mit Netzanschluss sowie einen „dummen“ Saugroboter von Philips. Während der Saugroboter sein Dasein zukünftig nur noch in der Verpackung fristet, wird der Dyson sicherlich noch für bestimmte Aufgaben, wo es richtig große Saugkraft braucht herhalten dürfen, einfach weil der 230V-Pendant doch schon richtig gut Saugleistung mit sich bringt – aber eben durch den Schlitten und die Leitungslänge nur eingeschränkt zu verwenden ist.

Und hier kommt der Shark ins Spiel: Aufgrund seiner kabellosen Bedienung lässt er sich überall praktisch einsetzen. Während der Motorblock verhältnismäßig leicht in der Hand liegt und mit zahlreichen Verbindungsstücken an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden können, ist so ein netzbetriebener Sauger unhandlich und klobig. 

Die Saugleistung auf Hartböden ist ausreichend, die Dichtungen dichten den Staubbehälter gut ab und die eingesetzten Filter sorgen für staubfreie Luft. Hier habe ich persönlich wenig zu kritisieren.

Der Sauger verfügt über drei Einstellungen, zwischen denen der Nutzer wählen kann: ECO-Modus, für Hartböden, der Teppichmodus, bei dem die Bürsten stärker rotieren und der „Max“ oder „Boost“ Modus, der die Saugleistung erhöht.

Niederflor-Teppiche und Läufe werden zuverlässig unter Verwendung des Boost-Modus gesaugt, Hochflor-Teppische bereiten dem Shark durchaus ein paar Probleme. Je höher der Flor wird, desto eher braucht es die Saugleistung eines netzbetriebenen Saugers.

Besonderheiten des IZ201 EUT

Shark hat, um Platz auf dem durchaus umkämpften Staubsaugermarkt zu finden, einige durchdachte Lösungen anzubieten. Neben der Ersatzteilversorgung hat Shark mit dem Anti-Hair-Wrap-System ein Bürstensystem mit einem Kamm entwickelt, welches vor zu starkem verheddern von langen Haaren von Mensch und Tier schützen soll. Dies funktioniert in der Praxis ganz gut.

Dass so ein System ein verwickeln von Haaren nicht vollständig unterbinden kann, ist klar. Sollte es jedoch in der Praxis dazu kommen, sind die Haare gebündelt an einer Stelle und können problemlos aufgeschnitten und entsorgt werden.

Auch das Flexology-System funktioniert ausgesprochen gut. In der Mitte des Saugrohres befindet sich ein Entriegelungsknopf, der das Saugrohr flexibel abknicken lässt. So kann der Nutzer ohne sich extrem nach unten beugen zu müssen z.B. unter dem Bett, unter Heizkörpern oder unter Schränken saugen.

Eine letzte Besonderheit bringt der IZ201 mit: Während der Dyson beispielsweise an der Wand aufgehangen werden muss oder gegen die Wand angelehnt wird, steht der IZ201 ganz eigenständig: Hierzu nutzt Shark die Flexology-Technologie, in dem man den Sauger einfach abknickt und platzsparend frei abstellen kann. 

Für Allergiker besonders wichtig: Der Hersteller gibt an, dass 99,9% aller Staubpartikel und Allergene im Staubbehälter bleiben und nicht mehr an die Umgebungsluft abgegeben werden. Ein Test mit einem Allergiker blieb unauffällig – mittlerweile nutzt auch unser „Allergiker-Tester“ den IZ201 in seinem Haushalt.

Kritik am IZ201 EUT

Doch der Shark macht durchaus nicht alles richtig. Wie bereits angedeutet, verwende ich den Boost-Modus fast immer, was einfach daran liegt, dass man das Gefühl hat, dass dem Sauger etwas die Kraft fehlt.

Ich wünsche mir hier einfach als „Standard-Saugleistung“ die des Boost-Modus und dann noch einmal die paar Prozent extra, wenn man sie wirklich einmal braucht.

Und auch die Passgenauigkeit ist nicht immer gut. So haben einige Montageteile in den Steckverbindung regelrecht Kippspiel. Dies lässt den einiges seiner ansonsten vorhandenen Wertigkeit einbüßen. Besonders schlimm ist es bei der Verbindung von Motorblock zum Saugrohr der Bodendüse.


Und auch die Dichtung des Staubbehälters könnte gerne etwas dicker sein. Sie dichtet zwar vollständig ab, aber der Deckel lässt sich immer noch einmal ein bisschen stärker andrücken. Hier könnte eine etwas dickere Dichtung für etwas „besseres Gefühl“ sorgen.

Und auch der Staubbehälter im Inneren ist nicht ganz fehlerfrei, wie wir finden: Aufgrund seiner zahlreichen Ecken und Winkel lässt sich der Behälter nicht immer komplett „fingerfrei“ leeren. Hier könnt eine „Vereinfachung“ vielleicht helfen.

Und auch die angegebenen Akkulaufzeit von 40 Minuten kann ich im Test nur dann erreichen, sofern ich den Boost-Modus nicht nutze und ausschließlich mit den nicht motorisierten Düsen arbeite. Unter normaler Anwendung, bei der auch der Boost-Modus sowie die Bodendüse genutzt wird, sind 25-30 Minuten realistisch, was aber auch für jede Durchschnittswohnung reichen sollte.

Ansonsten erfüllt der Shark für einen Preis von deutlich unter 300 Euro seine Aufgabe hervorragend. 

Saugleistungsverlust? Deine Schuld! 

Im Netz beklagen durchaus einige Kunden einen spürbaren Saugleistungsverlust. Auch ich konnte diesen reproduzieren. Und ich konnte herausfinden, woran es liegt: An den beiden Filtern über dem Staubbehälter. Diese setzen sich spürbar zu und die Saugleistung verringert sich gefühlt um bis zu 40 Prozent. Abhilfe schafft ein bisschen Spülmittel und Wasser: Ordentlich auswaschen, im Anschluss auswringen und vollständig trocknen lassen. Im Anschluss wieder zusammensetzen und die Saugleistung ist zurück. Und noch ein Tipp: Im Staubbehälter ist ein silberfarbenes Metallsieb. Dies auch regelmäßig säubern. Auch dies trägt zur besseren Saugleistung bei.

Dennoch wäre Shark gut beraten, nicht erst bei Kritik auf diese Thematik hinzuweisen, sondern offen mit der Filterthematik umzugehen – und vielleicht sogar gleich einen zweiten Filtersatz beizulegen, damit man nicht die Trockenzeit abwarten muss.

Für alle anderen: Einfach einen zweiten Satz für wenige Euro nachkaufen.

Fazit: Shark IZ201 EUT als Dyson-Alternative

Vergleicht man den Shark IZ201 EUT mit einem aktuellen Dyson-Modell, wird man feststellen, dass in einigen Bereichen der Dyson Vorteile hat. Gerade die Modelle ab V11 bieten deutlich mehr Saugleistung und zumeist auch eine passgenauere Verarbeitung. Dafür greift man auch deutlich tiefer in die Geldbörse. Die fünf Jahre Garantie runden das Paket ab.

Mittlerweile gibt es den Shark IZ300 EUT, der über, so schreibt der Hersteller, 50 Prozent mehr Saugleistung verfügt, als der von mir getestete. Dieser kostet aber auch leicht über der 300 Euro Marke. Dafür gibt es dann auch eine LED-Anzeige über Saugkraft, Ladestand und Bodentyp.

Ich kann den Shark IZ201 EUT vollkommen bedenkenlos als Dyson-Alternative empfehlen, auch wenn ich gerne seinen Nachfolger auch einmal testen würde.

Testergebnisse

Fazit

Vergleicht man den Shark IZ201 EUT mit einem aktuellen Dyson-Modell, wird man feststellen, dass in einigen Bereichen der Dyson Vorteile hat. Gerade die Modelle ab V11 bieten deutlich mehr Saugleistung und zumeist auch eine passgenauere Verarbeitung. Dafür greift man auch deutlich tiefer in die Geldbörse. Die fünf Jahre Garantie runden das Paket ab. Ich kann den Shark IZ201 EUT vollkommen bedenkenlos als Dyson-Alternative empfehlen.

Overall
83%
83%
  • Verpackung & Produktdesign - 80%
    80%
  • Verarbeitung & Qualität - 80%
    80%
  • Funktion & Technik - 83%
    83%
  • Nachhaltigkeit - 90%
    90%

Pros

  • Ausreichende Saugleistung
  • Tolle Zusatzfunktionen
  • in großen Teilen gute Verarbeitung
  • Umfangreiches Zubehörpaket
  • Viele Ersatzteile nachkaufbar

Cons

  • Könnte etwas mehr Saugleistung vertragen
  • Akku hält nur unter bestimmten Bedingungen 40 Minuten
  • Anschlüsse manchmal ungenau und wackelig

Preishistorie

30 Tage

6 Monate

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Zuletzt aktualisiert am 22. Dezember 2024 um 4:15.

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